Direkt zum Seiteninhalt
Das prophetische Lexikon
H. Randy Rohrer
© Copyright
rz

Herkunft  Hebräisch
Schreibweise שָׁמִ֗יר
                  Schamir
oder            יָהֲלֹֽם
                  Jahalom
Bedeutung des Begriffs:
  1. Hebräisch: harter Stein
  2. Griechisch: nicht bezwingbar

Der Diamant in der Bibel

Wir gehen der wichtigsten Frage nach: Finden wir im himmlischen Jerusalem einen Jaspis oder einen Diamanten? Denn Dr. Roger Liebi erklärt den Jaspis weg und macht ihn zu einem Diamanten, ziemlich unverfroren nicht wahr?

Vorbemerkung: Unsere Beschreibungen sollen ganz einfach gehalten werden, deshalb erklären wir an dieser Stelle auch keine komplexen Vorgänge.

Ein Diamant ist ein aus ca. 99-prozentigen Kohlenstoff verfestigtes Element. Ebenfalls als fast reinen Kohlenstoff darf der Graphit angesehen werden, der eine graue bis schwarze Kristallstruktur besitzt, undurchsichtig ist, einen metallischen Glanz hat und eine sehr geringe Härte aufweist. Ein weiteres Material enthält Kohlenstoff, es ist die nach der Verbrennung übriggebliebene Asche. Nun ganz vereinfacht: Aus Asche lässt sich Graphit herstellen, aber noch mehr, es lässt sich daraus einen Diamanten fertigen, zwar mit viel Aufwand und auch nicht lupenrein, aber immerhin, mit ausreichend Druck und Hitze wird es ein Diamant. Aber aufgepasst, ein solcher Vorgang lässt sich mit viel Energie auch umkehren und dann wird der Diamant wieder zur Asche, zum einfachen Kohlenstoff (-dioxid).
Im Lateinischen/Griechischen wurde dem Diamanten die Eigenschaft des „Unbezwingbaren“ gegeben, eine Eigenschaft, die so nicht ganz zutrifft. Führen wir ausreichend Energie zu, wird der Stein in seinen ursprünglichen Zustand, dem Kohlenstoff, überführt. Nun gibt es noch eine ganz einfache Methode, um einen solch kostbaren Stein wertlos zu machen, auch davon berichtet uns die Bibel.


Die Prophetie über den Diamant
Sehen wir uns den Stein, den die Übersetzer als Diamanten identifizierten, genauer an. Das hebräische Wort für  Stein  lautet Jahalom - יהלום – und bedeutet wörtlich "kostbarer Stein" im Sinne von Härte, Abgebrühtheit, Unempfindlichkeit. Es leitet sich von halam ab mit den Bedeutungen:

1. niederschlagen, niederstrecken;
2. hämmern; stampfen, trampeln; erobern, besiegen, unterwerfen;    auflösen.

Einen solchen Diamanten, wenn es denn einer ist, finden wir dreimal in der Bibel.

 1. Exodus 28, 18
     und die zweite Reihe: Karfunkel, Saphir und Diamant;

 2. Exodus 39, 11
     und die zweite Reihe: Karfunkel, Saphir und Diamant;

 3. Hesekiel 28, 13
du warst in Eden, dem Garten Gottes; allerlei Edelgestein war deine Decke: Sardis, Topas und Diamant, Chrysolith, Onyx und Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd und Gold. Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen war bei dir, an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.

Dieser Stein, als Jahalom bezeichnet, mag in den Augen der Menschen kostbar erscheinen, aber die Bedeutungen, die er in der Bibel trägt, sprechen weniger von seiner Kostbarkeit, sondern beschreiben ihn als das Mittel der Wahl, um Gericht auszuführen.

In Genesis 4, 22 wird uns von Zilla, der zweiten Frau Lamechs berichtet: Und Zilla, auch sie gebar Tubalkein, einen Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Erz und Eisen. Und die Schwester Tubalkains war Naama.

Tubalkain ist ein Hämmerer also ein Schmied. Das hebräische Wort für Hämmerer ist das Verb latash mit der Bedeutung: eine Grenze, Kante, Schneide hämmern bzw. schärfen. Nun kann das Wort auch die Bearbeitung eines Randsaumes bezeichnen und deutet prophetisch damit auf den Erdkreis.

Nun sehen wir uns das Werkzeug genauer an. In Richter 4,21 wird der Hammer erwähnt: Und Jael, das Weib Hebers, nahm einen Zeltpflock und fasste den Hammer in ihrer Hand, und sie kam leise zu ihm und schlug den Pflock durch seine Schläfe, dass er in die Erde drang. Er war nämlich in einen tiefen Schlaf gefallen und war ermattet, und er starb.

Das hebräische Wort für Hammer lautet Maqqebeth und bedeutet: Durchlöcherer, wie ein Hammer der durchbohrt. Das Wort beschreibt weitere Einsatzmöglichkeiten des Werkzeugs:

  1.  In einem Steinbruch arbeiten,
  2.  ein Wild jagen,
  3.  ein Opfer(tier) töten.

Die Wortwurzel des Hammers lautet nagaw. Es beschreibt die Arbeitsvorgänge, die mit dem Hammer ausgeführt werden:

1.  durchstechen,
2.  einstechen,
3.  durchlöchern.

Es sieht ganz so aus, dass mit dem Hammer ähnliche Werkzeuge hergestellt werden, die für andere Arbeiten benötigt werden, wie zum Beispiel ein Schwert oder Speer. Wenn Jael nach dem Pflock greif, es handelt sich um einen Nagel, dann treibt sie den Nagel mit dem Hammer durch die Schläfe Siseras. Jael war im Gebrauch der Werkzeuge geübt und so zerschmetterte sie das Haupt Siseras und durchbohrte seine Schläfe. Den Hammer, den Jael verwendet, hebräisch Halmuth, leitet sich von dem uns bereits bekannten Wort „halam“ ab, das ebenfalls die Wortwurzel für den Diamanten bildet. Wenn der Diamant als wertvoll beschrieben wird, dann in der Weise, dass er das adäquate Werkzeug ist, um den Diamanten zu zerschmettern, sodass er in tausende von Teilen zerbricht.

Ein Diamant kann nur mit einem Diamanten bearbeitet werden. Auf der allegorischen Ebene ist es die Frau eines Hebräers, die den Unbezwingbaren dann doch überwältigt. Prophetisch deutet die Frau Hebers auf die Gerechten aus Römer 16, 20: Der Gott des Friedens aber wird in einer kurzen Zeit den Satan unter eure Füße zertreten. Warum wird der Vers mit dem Ausdruck „Gott des Friedens“ eingeleitet? Weil der Widersacher, der als Unruhestifter durch die Welt wandert, dann besiegt sein wird und der ersehnte Frieden sich vollends in der gesamten Schöpfung ausbreitet.
In Maleachi 4, 3 heißt es dann über die Ruchlosen:

Und ihr werdet die Gesetzlosen (Coronas-Zeugen) zertreten, denn sie (die CO2-Diamant-harten Herzen) werden Asche sein unter euren Fußsohlen an dem Tage, den ich machen werde, spricht der Herr der Heerscharen.

Nach dem der Feind zerschmettert wurde, benötigt man den Diamanten des Gerichts nicht mehr. Das Werkzeug, mit dem auch der Antichrist zerschmettert wird, hat in der Mauer des himmlischen Jerusalems keinen Platz, denn die Steine, die dort zu sehen sind, sprechen eine andere Sprache. Sie reden vom Messias und was er für uns ist. Sie reden aber auch von den Leiden der Gläubigen, erzählen uns, wie sie zu solch kostbaren Steinen geworden sind.

Und was wir zum Schluss noch erwähnen sollten: Der Diamant wird nicht im Neuen Testament erwähnt.


Zurück zum Seiteninhalt