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Das prophetische Lexikon
H. Randy Rohrer
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Freund - Geiton

Herkunft  Griechisch
Schreibweise  γείτων
                 ΓΕΙΤΩΝ

Bedeutung des Begriffs:
  1. ein Nachbar (dessen Gründstück an das eigene angrenzt);
  2. ein Freund.

Das Wort Geiton leitet sich ab vom griechischen Wort

γη
  1. Erde,
  2. (in Erweiterung) eine Region, oder
  3. fester Teil der Erde
  4. Gesamtheit des irdischen Globus
   (einschließlich der Bewohner)

Das Wort Geiton kommt nur 4 Mal im Neuen Testament vor, dreimal bei Lukas und einmal bei Johannes. Die Zahl 4 spricht von den vier Ecken der Erde und deutet auf den gesamten bewohnten Erdkreis, wie es bereits auch durch Wortwurzel γη angezeigt wird.
In der Regel ist der nachbarschaftliche Umgang nicht so innig und vertraut wie es durch die Begriffe Hetairos und Philos zum Ausdruck kommt; siehe Querverweise.

Das erste Mal lesen wir von einem reichen Geiton in Lukas 14, 12. Jesus sagt seinem Gastgeber, er soll, wenn er ein Gastmahl gibt, keine Freunde - Philos, noch Brüder und auch keine reichen Nachbarn - Geiton - einladen, damit diese sich nicht mit einer Gegeneinladung revanchieren.

Das zweite Mal finden wir das Wort Geiton in Lukas 15,6. Jesus erzählt das Gleichnis von den 100 Schafen und dem einen Schaf, dass unterwegs verloren ging und der Hirte es suchte, bis er es wiedergefunden hatte. Darüber freute der Hirte sich so sehr, dass er die Freunde - Philos- und die Nachbarn - Geiton - zusammenruft, um seine Freude mit ihnen zu teilen.

Auch im nachfolgenden Gleichnis, ab Lukas 15,9, vom verlorenen Drachmen, lädt die Frau, nachdem sie einen von 10 Drachmen verloren, dann aber nach langem suchen wieder gefunden hatte, die Freundinnen ein und freut sich mit ihnen über das wiedergefundene Geld.

Alle drei Erzählungen stehen in einem inneren Zusammenhang. Allem voran dreht es sich immer um die Freude der Protagonisten. Der Priester erfreute sich seines Wohlstandes und ludt unter anderem auch deshalb seine reichen Nachbarn ein. Das war die eine Freude. Zudem hegte er die berechtigte Hoffnung und auch Vorfreude, von den Reichen eine Gegeneinladung zu erhalten.
Wenn Jesus ihm den Rat erteilt, arme Nachbarn einzuladen, dann kannte der Priester offensichtlich noch nicht die Freude eine Beschenkten die sich auf den Schenkenden überträgt.
Die Freude des Hirten können wir gut nachvollziehen, dass er aber seine Freude mit den Nachbarn teilen möchte, ist uns aus unserem Alltag völlig unbekannt.
Noch befremdlicher erscheint die Freude der Frau zu sein. Hatte sie doch "nur" einen Drachmen verloren. Doch sehen wir uns den Wert der Münze an. Die Drachme entsprach vom Geldwert her dem römischen Denar und wie wir aus Matthäus 20,2 erfahren, belief sich der Tageslohn eines einfachen Arbeiters auf einen Denar. Jezt wird verständlich, warum sich die Frau über die Maßen freute. Einen Tageslohn zu verlieren ist auch heute für Millionen, auch in Deutschland, viel Geld.

Die prophetischen Deutungen der drei Erzählungen. Nun war die Drachme griechischen Ursprungs und der Denar römisches Geld. Beide Münzenarten wurden aus Silber gefertigt und waren auch in Israel gültiges Zahlungsmittel und als solches auch im Umlauf. Nun stellt sich die Frage, warum in den Evangelien sowohl der römische Denar als auch die griechische Drachme genannt wird?

Dazu jetzt etwas Grundsätzliches: Alle aus dem Lateinischen abgeleiteten Begriffe des Neuen Testaments deuten prophetisch auf das heutige Rom. Die griechischen Wörter bilden dazu einen Gegenpart. Das gleiche Phänomen finden wir im Tanakh, dem Alten Testament, mit den Sprachen Aramäisch und Hebräisch. Die in Aramäisch geschriebenen Bibelteile und Begriffe deuten ebenfalls auf Rom und die hebräischen deuten auf Griechenland.
Dazu eine sehr bemerkenswerte Entdeckung beim Propheten Elia.


Querverweise:
                 Freund - Geiton
                 Freund - Hetairos
                 Freund - Philos


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